Die 17 Nachhaltigkeitsziele
Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Verantwortung leben
eigenleben LIFE und die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, auch bekannt als Sustainable Development Goals (SDGs), sind ein globaler Aktionsplan für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030. Sie wurden 2015 von allen UN-Mitgliedstaaten verabschiedet und dienen dazu, die Welt gerechter, umweltfreundlicher und lebenswerter zu gestalten. Die SDGs decken zentrale Bereiche wie den Schutz der Umwelt, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung ab und verbinden diese zu einem ganzheitlichen Ansatz. Ziel ist es, globale Herausforderungen wie Armut, Hunger, Ungleichheit und den Klimawandel gemeinsam zu bewältigen. Die Umsetzung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Individuen weltweit. Dabei stehen Nachhaltigkeit und die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen im Mittelpunkt.
eigenleben LIFE und die Kooperationspartner der Kooperative tragen aktiv zur Erfüllung nahezu aller 17 Nachhaltigkeitsziele bei. Hier steht, wie:
Die 17 Nachhaltigkeitsziele im Detail und wie sie im Rahmen von eigenleben LIFE und den Kooperationspartnern umgesetzt werden können
1 — Keine Armut: "Extreme Armut in allen Formen beenden und die Lebensbedingungen der Menschen verbessern."
eigenleben LIFE unterstützt auch Menschen mit wenig Einkommen durch erschwinglichen Wohnraum, Arbeitsplätze und eine starken Gemeinschaft
2 — Kein Hunger: "Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit gewährleisten und nachhaltige Landwirtschaft fördern."
Wir stärken lokale Kleinerzeuger von Nahrungsmitteln durch Kooperationen und Bildungsinitiativen und ermöglichen die Selbstversorgung in Gemeinschaftsgärten und -Agrarflächen. Eine nachhaltige Landwirtschaft ermöglicht langfristig eine Versorgung mit minimalen Transportwegen.
3 — Gesundheit und Wohlergehen: "Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters sicherstellen."
Der Zugang zu medizinischer Grundversorgung ist in Collesano für Bewohner durch das örtliche Centro Sanitario 24/7 gegeben. Die Genossenschaft sorgt darüber hinaus für privat organisierte Pflege- und Versorgungsdienstleistungen. Durch die Teilhabe an einer Gemeinschaft (Caring Community) wird die mentale Gesundheit nachhaltig gefördert.
4 — Hochwertige Bildung: "Bildung für alle fördern, um Chancengleichheit und lebenslanges Lernen zu ermöglichen."
Lebenslanges Lernen ist ein Kernziel der Genossenschaft. Wissen soll untereinander auf Augenhöhe ausgetauscht werden, Erfahrungen und Expertisen werden generationsübergreifend weitergegeben (berufliches Wissen, Kultur, Sprachen, Nachhaltigkeit, …)
5 — Geschlechtergleichheit: "Die Gleichstellung der Geschlechter erreichen und Frauen und Mädchen stärken."
Die paritätische Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben und in Führungspositionen ist in der Genossenschaft stets gegeben. Zur Vermeidung von unbezahlter Haus- und Pflegearbeit generiert die Genossenschaft Einkünfte, um Dienstleistungen in diesen Bereichen zum Wohle aller bezahlen zu können.
6 — Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: "Den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen weltweit sicherstellen."
Wasserknappheit und Wasserstress erfordern nicht nur in Südeuropa Maßnahmen zum nachhaltigen Wassermanagement. Mit der Expertise von unseren Fachleuten und Hochschulen können Lösungen entwickelt und gemeinsam mit den Entitäten vor Ort implementiert werden.
7 — Bezahlbare und saubere Energie: "Zugang zu nachhaltiger, zuverlässiger und moderner Energie für alle schaffen."
Sonne und Wind sind vor Ort reichlich vorhanden, werden aber kaum genutzt. Durch Investitionen der Genossenschaft in nachhaltige Energiequellen ist eine ressourcenschonende, erschwingliche Energieversorgung für alle möglich.
8 — Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: "Nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern und menschenwürdige Arbeitsplätze schaffen."
Der Mangel an Arbeitsplätzen im Ort und die Unrentabilität der Landwirtschaft führen seit den 1970er-Jahren zu konstanter Abwanderung, besonders von jungen Leuten. Die Genossenschaft bringt viele Menschen mit verschiedensten Bedürfnissen in den Ort: Arbeitsplätze bleiben erhalten, neue entstehen, besonders im Bereich Bauen und Renovieren, Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, nachhaltiger Tourismus und Service-Dienstleistungen.
»Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.«
Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin, 1830 – 1916
9 — Industrie, Innovation und Infrastruktur: "Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, Innovationen fördern und eine nachhaltige Industrialisierung vorantreiben."
Die bestehende Infrastruktur bleibt durch den Zuzug erhalten und wird gestärkt. Innovative Mobilitätskonzepte und Gemeinschaftsprojekte sollen vor Ort geschaffen werden, wie z.B. ein Solar-Bus für On-Demand-Fahrten.Innovationen im Bereich erneuerbare Energien und Wassermanagement werden in Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen angestrebt.
10 — Weniger Ungleichheiten: "Ungleichheiten innerhalb und zwischen Ländern abbauen."
Ein respektvoller Austausch zwischen Zuwanderern und Einheimischen ist essenziell. Alle sollen ihre Erfahrungswerte zum Wohl der Dorfgemeinschaft einbringen können. Der Zugang zu Gemeinschaftsräumen, zum Internet, zu Mobilitätsdiensten und anderen Dienstleistungen wird den Mitgliedern der Genossenschaft und den Einheimischen gleichermaßen ermöglicht.
11 — Nachhaltige Städte und Gemeinden: "Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten."
Die Schaffung von Wohnraum durch Renovierung leerstehender Gebäude mit nachhaltigen Methoden stärkt ländliche Regionen und entlastet die Großstädte mit ihrer Zersiedelung.
12 — Nachhaltiger Konsum und Produktion: "Nachhaltige Produktions- und Konsummuster sicherstellen."
Modelle der Kreislaufwirtschaft (Cradle to cradle), nachhaltige Produktionsverfahren und verantwortungsvoller Konsum sind Themen, für die sich die Genossenschaft einsetzt. Dabei werden das überlieferte Wissen der Einheimischen ebenso wie moderne Methoden und Maßnahmen berücksichtigt, um der Verschwendung von Ressourcen entgegenzuwirken. Die Genossenschaft unterstützt Systeme für Recycling und zur Vermeidung von Verpackungen, Müll und langen Transportwegen.
13 — Maßnahmen zum Klimaschutz: "Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen."
Durch nachhaltige Energien, energieeffiziente Renovierung und Methoden wie Wandtemperierung statt Heizung und Klimaanlagen werden Treibhausgasemissionen verringert. Regenerative Landwirtschaft fördert Wasserspeicherkapazität der Erde und verringert Brandrisiken. Systeme zum Speichern von Starkregen sollen geschaffen werden. Die Begrünung von Gebäuden und Straßen soll gefördert werden.
14 — Leben unter Wasser: "Die Ozeane, Meere und Meeresressourcen nachhaltig nutzen und schützen."
Dazu gibt es (noch?) keine Konzepte.
15 — Leben an Land: "Ökosysteme schützen, nachhaltig nutzen und die Biodiversität bewahren."
Regenerative Landwirtschaft belebt brachliegende Flächen. Die natürlich vorhandene Biodiversität im Naturpark der Madonie soll bewahrt und vor Gefahren wie Bränden, Entwaldung und destruktiven Freizeitaktivitäten geschützt werden.
16 — Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: "Friedliche und inklusive Gesellschaften fördern und Zugang zu Recht und starken Institutionen gewährleisten."
Wir engagieren uns gegen Korruption und organisierte Kriminalität (Mitgliedschaft bei Addiopizzo.org). Für Konflikte innerhalb der Genossenschaft oder mit den Einheimischen werden Mediationsstellen geschaffen. Sollten extreme, antidemokratische oder intolerante Tendenzen bei einzelnen Mitgliedern der Genossenschaft auffallen, werden Maßnahmen zum Ausschluss getroffen.
17 — Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: "Die globale Zusammenarbeit stärken, um die Ziele durch Partnerschaften zu erreichen."
eigenleben LIFE arbeitet mit internationalen Organisationen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen für nachhaltige Entwicklung und soziale Wirkung zusammen: Mitgliedschaft in internationalen Verbänden für Social Impact und Impact Investing (SIA, GSG Impact, BII), Zusammenarbeit mit Organisationen und Hochschulen in DE und IT, Partnerschaften mit Wissenschaftlern und Unternehmen aus den Bereichen Energie- und Bauwirtschaft, Wassermanagement, regenerative Landwirtschaft, Kultur, Bildung, Kooperationen für wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit des Tourismus u.v.m.
Diese Ziele sind miteinander verknüpft und erfordern ein gemeinsames Engagement aller Akteure, um eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern.